Accessibility Tree / Accessibility Object Model (AOM)

Der Accessibility Tree ist eine technische Darstellung der zugänglichen Struktur einer Website, wie sie von Screenreadern und anderen assistiven Technologien interpretiert wird. Er entsteht automatisch im Browser aus dem HTML-DOM – ergänzt um semantische Informationen.

Wie funktioniert der Accessibility Tree?

Browser analysieren den DOM (Document Object Model) und erstellen daraus eine vereinfachte, barrierefreie Version – den Accessibility Tree. Dort landen nur Inhalte, die für Nutzer mit Hilfstechnologien relevant sind:

  • Überschriften
  • Links
  • Formulare
  • ARIA-Rollen und -Zustände
  • Alternativtexte von Bildern

Der Tree wird an Screenreader, Sprachsteuerung & Co. übergeben – damit diese die Inhalte korrekt vorlesen, strukturieren oder auswählbar machen.

Was ist das AOM?

Das Accessibility Object Model (AOM) ist ein moderner Ansatz, der es Entwicklern erlaubt, direkt über JavaScript auf den Accessibility Tree zuzugreifen und ihn gezielt zu beeinflussen. Es befindet sich noch in Entwicklung, hat aber großes Potenzial für dynamische Webanwendungen.

Warum ist der Accessibility Tree so wichtig?

Wenn Inhalte nicht korrekt im Tree landen, sind sie für viele Nutzer nicht erreichbar – auch wenn sie im sichtbaren Layout erscheinen. Eine gute Barrierefreiheit setzt also voraus, dass:

  • Semantisch korrektes HTML verwendet wird
  • Wichtige Informationen nicht rein visuell vermittelt werden
  • ARIA-Attribute richtig eingesetzt werden
  • Der Tree durch ACT-konforme Tests überprüft wird

Der Klicklounge-Tipp: Wer den Accessibility Tree versteht, erkennt Barrieren dort, wo sie entstehen – im Code. Nutzen Sie Tools wie den Accessibility-Inspektor in Firefox oder Chrome, um die Sichtweise von Screenreadern nachzuvollziehen.