12 Tipps, wie Sie erfolgreiche Blogartikel schreiben

von | 18. Dezember 2020 | 0 Kommentare

Einen Blog zu führen, ist kein Hexenwerk. Damit Sie aber die Aufmerksamkeit vieler potentieller Leser erlangen, sollten Sie den Fokus auf die Erstellung Ihrer Blogartikel legen. Mit diesen zwölf Tipps schreiben Sie Texte, die garantiert nicht nur überflogen werden.

Blogs gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Es ist schwierig geworden, aus der Masse hervorzustechen und eine hohe Besucherzahl zu erreichen. Hinzu kommt, dass eine Mehrzahl der Leser Artikel nur noch überfliegen oder sogar einfach nur die Überschrift lesen und weiterklicken.

Umso wichtiger ist es, einzigartigen Content zu schreiben, der den Leser in den Bann zieht und zum Verweilen einlädt. Ein erfolgreicher Blogpost erfordert eine intensive Planung, gute Recherche und einen ausgezeichneten Schreibstil. Und wenn ich von »erfolgreich« spreche, meine ich nicht nur einer gute Platzierung bei Suchmaschinen wie Google.

Doch lassen Sie uns beginnen…

1. Wählen Sie die Form Ihres Blogs

Die Planung beginnt eigentlich schon, bevor Sie überhaupt einen Blog starten. Werden Sie sich bewusst darüber, worüber Sie schreiben, an wen Sie sich richten und wie Sie Ihr Publikum erreichen wollen. Mittel- und langfristige Ziele helfen Ihnen dabei, nicht den Überblick zu verlieren und vermitteln Ihren Lesern eine gewisse Sicherheit.

Sie sollten sich ebenfalls im Klaren darüber sein, welche Art des Blogs Sie führen wollen. Der klassische »Weblog« aus den 2000’er Jahren – eine Art öffentliches Tagebuch – hat schon lange ausgedient und bleibt wenigen »Urgesteinen« vorbehalten, die sich über Jahrzehnte ein Stammpublikum aufgebaut haben.

Haben Sie auch ein Auge auf die Konkurrenz. Während Newsblogs zum tagesaktuellen Geschehen aufgrund des hohen Aufwands noch immer rar gesät sind, können Themenblogs aus beliebten Branchen wie Fashion, Beauty oder Reise kaum noch bedient werden. Bei Nischenblogs sieht die Sache schon etwas anders aus. Zwar gibt es kaum eine Nische, die noch nicht entdeckt wurde, dafür gibt es zumeist nur wenige direkte Mitbewerber.

Mit einem Corporate Blog, in dem Sie über Ihr Unternehmen und Ihre Profession berichten, machen Sie aber so gut wie nie etwas falsch. Zur Kundengewinnung zeigen Sie auf Ihrem Blog Ihre Expertise und halten bestehende Kunden mit aktuellen Informationen über Ihr Unternehmen auf dem Laufenden.

2. Entwickeln Sie einen Redaktionsplan

Egal, ob Sie bereits einen Blog haben oder ihn noch aufbauen wollen, die Planung der einzelnen Artikel ist ebenfalls sehr wichtig. Ein Redaktionsplan hilft Ihnen dabei, nicht den Überblick zu verlieren und Schreibblockaden und Ausfälle zu umgehen.

Für einen Redaktionsplan brauchen Sie nicht zwingend eine ganze Redaktion. Gerade als »Einzelkämpfer« sollten Sie mindestens zehn Artikel im Voraus vorbereiten, damit sich Ihre Leser nicht über lange Pausen beschweren, wenn Sie mal im Urlaub oder anderweitig verhindert sind.

Planen Sie verschiedene Arten der Blogartikel vor, um eine gewisse Abwechslung zu erreichen. Serien, die Sie sich zu festen Terminen vornehmen, helfen, sich ein Stammpublikum aufzubauen. Planen Sie auch Gastartikel ein – dazu aber später mehr.

Legen Sie auf jeden Fall eine Veröffentlichungsfrequenz fest, der Sie strikt folgen! Sie sollte weder zu hoch, noch zu niedrig sein. Während Sie bei täglichen Artikeln vermutlich irgendwann die Lust verlieren, ziehen monatliche Blogposts kaum wiederkehrende Besucher an. Insbesondere für die ersten zwei Jahre Ihres Blogs sind zwei Artikel pro Woche ein gutes Mittelmaß.

3. Diese Blogartikel gefallen den Lesern

Spielen Sie mit verschiedenen Arten, Ihre Texte zu strukturieren, um Abwechslung zu schaffen, Ihr Publikum zu erweitern und Diskussionen anzuregen. Folgende Inhaltstypen sind dabei besonders geeignet:

  • In einem klassischen News-Artikel berichten Sie über tagesaktuelles Geschehen, neue Produkte oder Updates zu Ihrem Unternehmen.
  • Schreiben Sie Anleitungen, um Ihre Besucher ein wenig schlauer zu machen.
  • Aufzählungen wie diese hier werden auch gerne geklickt, da sie dem Leser gut strukturierte, kurzweilige Tipps bieten.
  • Bei Kaufberatern empfehlen Sie ein oder mehrere Produkte, um ein spezifisches Problem zu lösen und können mit Affiliate-Links sogar noch ein wenig Geld verdienen.
  • Mit einem Interview holen Sie fachliche Expertise von anderen zu einem Thema ein.
  • Sie können auch ausgewählte Produkte testen und (möglichst unabhängige) Testberichte dazu schreiben.
  • Verfassen Sie ein Kommentar, um Ihre Meinung zu einem spezifischen Thema zu veröffentlichen.
  • Beantworten Sie Fragen Ihrer Leser mit einem FAQ-Artikel.
  • Es kann mit einer Glosse oder einem satirischen Beitrag auch mal ein wenig lustiger werden.

Eine ideale Länge für Blogposts gibt es im Grunde nicht. Für Google News ist es wichtig, nicht unter 1.800 Zeichen zu fallen – das entspricht bei mittlerer Wortlänge etwa 350 Wörter. Auch wenn der Blog nicht für Google News geeignet ist, würde ich die Grenze nicht unterschreiten.

Wenn es das Thema hergibt, kann es auch gerne etwas länger werden. Artikel mit 1.000 Wörtern sind keine Seltenheit, wohingegen Artikel über 5.000 Wörter schon eine begeisterte Leserschaft voraussetzen.

4. Einzigartigkeit zahlt sich aus

Bei der Ideenfindung ist es besonders wichtig darauf zu achten, bestehende Blogartikel von der Konkurrenz im Auge zu behalten. Natürlich können Sie sich das eine oder andere Thema abschauen. Kopieren Sie aber nie die Ideen anderer eins zu eins! (Dass Contentklau nicht in Frage kommt, ist natürlich selbstredend.)

Stellen Sie sich vor, Sie lesen verschiedene Blogs und Magazine und überall wird über das Gleiche berichtet, die gleichen Tipps gegeben und die gleichen Anleitungen verfasst. Würden Sie jeden dieser Artikel lesen oder sich lieber auf den Blog mit den informativsten Inhalten beschränken?

Für jeden Leser ist ein einzigartiger Artikel, der gut geschrieben ist und ihm einen Mehrwert bietet ein Aha-Erlebnis, bei dem Sie sich sicher sein können, dass er wieder kommt und mehr davon haben will. Suchmaschinen sehen das übrigens ganz genauso: Double Content, also die exakte Kopie eines Artikels, wird in der Regel abgestraft, während ausgefeilter Unique Content im positiv bewertet wird.

5. Der Spagat zwischen SEO und dem Leser

An Suchmaschinen sollten Sie sowieso denken, denn wenn keiner den Artikel findet, kann ihn auch keiner lesen. Doch so einfach ist das Thema leider nicht. Würden Sie den Empfehlungen vieler SEO-Gurus folgen, wäre Ihr Schreibstil ziemlich »holperig« und die Lesbarkeit des Blogartikels würde darunter leiden.

Dennoch kann es nicht schaden, sich einmal ein zum Thema passendes Hauptkeyword festzulegen. Setzen Sie es auf jeden Fall in die URL des Artikels so weit vorn wie nur möglich und verwenden es in einer Überschrift und der Beschreibung eines Bildes. Wiederholen Sie das Keyword gelegentlich im Text, denken aber auch daran, verschiedene Synonyme und Abwandlungen zu verwenden.

Es ist ein ziemlicher Spagat, einen suchmaschinen-optimierten Artikel zu schreiben. SEO-Profis vergessen dabei schnell den Leser, Blogger schnell die Suchmaschine.

Mirko Schubert

Und schließlich wollen Sie ja nicht nur, dass der Leser den Blogpost findet, sondern auch, dass er bleibt und ihn liest.

6. Aufmerksamkeit erhaschen

Bereits im Jahr 2013 fanden kanadische Forscher heraus, dass im Internet Texte zu mehr als 80 Prozent nur überflogen werden. Weitere Eyetracking-Studien der Nielsen Norman Group zeigten 2017, dass die meisten Menschen in einem Muster, das dem Buchstaben F gleicht, Artikel scannen. Allgemein bekannt ist außerdem, dass in den sozialen Netzen häufig sogar nur die Überschrift gelesen und daraus (leider) auf den Inhalt des gesamten Artikels geschlossen wird.

Wie Sie Ihren Blogartikel beginnen, entscheidet also darüber, ob der Besucher den Text überhaupt liest oder nicht. Legen Sie deshalb einen starken Fokus darauf, wie Sie Ihre Überschrift gestalten und den ersten Absatz – den so genannten Teaser – formulieren.

Die Überschrift sollte kurz und prägnant sein, Aufmerksamkeit erregen aber gleichzeitig über den Inhalt des Artikels informieren. Verwenden Sie keinen »Click Bait«, also Überschriften, die zwar zum Klicken animieren, aber den Leser bei der Inhaltsangabe in die Irre führen.

Der Teaser wiederum sollte eine kurze und prägnante Zusammenfassung des Artikels erhalten, aber den Besucher trotzdem noch neugierig machen. Er ist teilweise auch wichtig für die Suchmaschinen, denn er erscheint in der Regel in den Suchergebnissen sowie bei Google News (bei geeigneten Artikeln).

7. Psychologische Tricks, um das Skippen zu verhindern

Damit aus dem F mindestens ein E wird, sollten Sie im weiteren Verlauf so genannte Stopper einbauen, an denen die Augen des Lesers hängen bleiben. Hier hilft eine gute Strukturierung des Textes und das Einbauen zusätzlicher Elemente, die aus dem Text herausstechen.

Sparen Sie nicht an Absätzen und versuchen Sie sie möglichst kurz zu halten. Achten Sie auch beim Design des Blogs darauf, dass der Fließsatz nicht zu breit ist, denn das liest sich deutlich schlechter. Bei einer Schriftgröße von 16 Pixeln empfehle ich eine maximale Breite des Textes vom 960 Pixeln. Auch serifen-lose Schriftarten erhöhen auf Bildschirmen die Lesbarkeit.

Setzen Sie häufig Zwischenüberschriften ein und packen die wichtigsten Wörter an den Anfang. Nutzen Sie auch grafisch abgesetzte Elemente wie Listen, Zitate oder Tabellen und markieren Sie wichtige Wörter in Kursiv- oder Fettschrift. Bei besonders langen Blogartikeln hilft auch ein anklickbares Inhaltsverzeichnis zu den einzelnen Überschriften. Und wenn Sie ganz modern sein wollen, schreiben Sie direkt nach dem Teaser ein TL;DR (»Too long; didn’t read«) und fassen in ein, zwei Sätzen die Kernaussage des Artikels zusammen.

8. So wird Sprache lebendig

»Ein Bild sagt mehr als tausend Worte«, weiß man nun schon seit 99 Jahren. Und was für die Werbebranche gilt, kann natürlich auch auf das Internet übertragen werden. Ein Foto klickt sich immer besser als reiner Text. Und ein Video klickt sich besser als jedes Foto.

Machen Sie sich das in Ihren Blogposts zu Nutze! Wann immer möglich, fügen Sie zu dem obligatorischen Artikelbild weitere Fotos und (Info-)Grafiken hinzu. Versehen Sie es auch unbedingt mit einem Alt-Text, der den Bildinhalt beschreibt, sowie einer erklärenden Bildunterschrift. Und sollten Sie ein Video zur Hand haben, binden Sie es ein. Manche Blogposts können auch nur aus einem oder mehreren Bildern bestehen oder sogar nur aus einem Video mit einem passenden Beschreibungstext.

Sofern Sie nicht Bilder und Videos selbst erstellen, beachten Sie aber immer das Urheberrecht. Geben Sie den Fotografen oder die Quelle immer direkt unter dem Bild (z.B. in der Bildunterschrift) an und fragen den Urheber vorher, ob Sie das Material verwenden dürfen. Ein Zitatrecht trifft nur in den seltensten Fällen zu.

Zu lizenzfreien Bildern können Sie sich durch Bilddatenbanken wie Pixabay oder Unsplash verhelfen – sogar ohne Namensnennung. Allerdings besteht noch immer ein Restrisiko, dass der Nutzer, der das Bild dort eingereicht hat, nicht der Urheber war.

9. Orientieren Sie sich an journalistischer Arbeit

Man könnte ganze Bücher schreiben, ob Blogger nun zu den Journalisten zählen oder nicht. Rechtlich tun sie es zum größten Teil. Auch wenn der Schreibstil im Durchschnitt doch wesentlich lockerer ausfällt, sollten Sie sich vor Augen halten, dass viele Leser den gleichen Anspruch erheben wie mit den Leitmedien – teilweise sogar einen höheren.

Es kann auf jeden Fall nicht schaden, eine gewisse Sorgfalt bei der Recherche an den Tag zu legen, nicht einseitig zu berichten, Meinungsbeiträge, Satire und Glossen zu kennzeichnen und Werbung vom Inhalt deutlich zu trennen. Werfen Sie auch gern einmal einen Blick in den Pressekodex des Deutschen Presserats. Die meisten dieser Richtlinien spiegeln sowieso nur Gesetzestexte wie das Telemediengesetz (TMG), Urheberrechtsgesetz (UrhG) und den neuen Medienstaatsvertrag (MStV) wider.

Häufig hört man auch Vorwürfe von Lesern, die hinter jedem Produkttest eine dreiste Werbemaschine vermuten. Wie Sie dies umgehen können und mit Testberichten erfolgreich werden, zeige ich Ihnen in diesem Artikel.

10. Nach dem Lesen kommt die Interaktion

Sobald der Besucher Ihren Blogpost gelesen oder überflogen hat, verlässt er in der Regel Ihre Webseite. Irgendetwas muss ihn schon mächtig beeindruckt haben, damit er auf die Idee kommt, noch weiter auf Ihrer Webseite zu stöbern. Nehmen Sie deshalb Ihren Leser an die Hand und fordern Ihn zu seiner nächsten Handlung auf.

Der so genannte Call to Action (kurz: CTA) ist hier das Zauberwort. Möchten Sie, dass er Ihren Artikel kommentiert? Fordern Sie ihn dazu auf! Wollen Sie, dass er weitere Artikel liest? Bieten Sie ihm eine passende Liste an. Auch ein Abonnement Ihres Newsletters oder einen Link zu Ihrem Produkt können Sie ihm getrost schmackhaft machen. Bieten Sie ihm aber lediglich einen CTA an und verlangen nicht zu viel von ihm.

Schalten Sie selbst bei kritischen Themen niemals die Kommentarfunktion aus! Ein Blog ist kein eindimensionales Medium und sollte immer die Möglichkeit zu Feedback und Diskussion bieten. Antworten Sie auch so vielen Kommentatoren wie nur möglich. Achten Sie aber darauf, dass Sie rechtswidrige Inhalte wie z.B. Beleidigungen löschen müssen, sobald Sie Kenntnis davon erlangen.

11. Reichweite erhöhen durch die Community

Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, raufen Sie sich bestimmt die Haare wegen der vielen Arbeit, die da auf Sie zukommt. Ich kann Ihnen aber versichern, dass Sie reichlich belohnt werden. Nicht nur, dass Sie reichlich Anerkennung von Ihrer Leserschaft erhalten können – Sie können auch damit Einnahmen generieren.

Insbesondere bei Kaufberatern und Produktempfehlungen profitieren Sie durch Affiliate-Links, bei denen Sie an jedem Kauf einen Prozentsatz mitverdienen. Natürlich können Sie auch den Verkauf eines eigenen Produkts vorantreiben. Ab einer gewissen Reichweite kommen auch Agenturen auf Sie zu, um Ihre eigenen Artikel plus ein bis zwei Backlinks zu verkaufen. Wählen Sie aber nur passende Themen aus, achten auf eine faire Verfügung (200+ Euro pro Artikel) und auf die Kennzeichnungspflicht als »Anzeige« oder »Werbung«.

Um Ihre Reichweite weiter zu steigern, können Sie auch nach Absprache bei anderen Blogs Gastartikel veröffentlichen und zu Ihnen verlinken. Im Gegenzug können auch sie einen Gastartikel bei Ihnen schreiben. Oder Sie empfehlen themengleiche Blogs in einer kurzen Liste und bitten die Empfohlenen um Backlinks auf ihren sozialen Medien. Denn je mehr Reichweite Sie haben, desto mehr Umsatz können Sie generieren.

12. Was lange währt, wird gut

Üben Sie sich auf jeden Fall in Geduld und halten Sie durch – es lohnt sich! Zwei Artikel pro Woche sind kein Pappenstiel Sie werden eine ganze Weile brauchen, um genügend Reichweite aufzubauen. Über den Daumen gepeilt sind die ersten zwei Jahre die härtesten. Mit meinen Tipps wird es Ihnen aber leicht fallen, Ihren Beitrag zur Blogosphäre zu leisten und großartige Artikel zu verfassen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg zum respektablen Blogger!

Sie haben Fragen, Anmerkungen oder Kritik zu meinem Artikel? Schreiben Sie jetzt einen Kommentar – ich antworte Ihnen gerne!

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